Unzählige Klicks auf die Esoterikseiten im Netz zeigen, dass sich tausende Menschen regelmäßig mit der spirituellen Seite unseres Lebens befassen. Laut einer Umfrage in Deutschland gaben 29 Prozent der Teilnehmer an, dass sie öfter meditieren sollten. 19 Prozent meinten, sie müssten sich mehr mit astrologischen Themen beschäftigen, 8 Prozent würden sich gerne häufiger mit Tarot befassen. Obwohl unsere Welt von Wissenschaft und Technik geprägt ist und Praktikabilität sowie Funktionalität unseren Alltag bestimmen, ist der Glaube an Spiritualität weiterhin gegenwärtig. Es gibt eine Vielzahl an esoterischen Alternativen – fünf davon stellen wir nachstehend vor.
Orakel
Unter Hinzuziehung verschiedener Hilfsmittel, darunter
- Tarotkarten,
- Kaffeesatz und
- Feuer,
sowie durch die Abhaltung von Ritualen werden Orakel gewonnen. Es handelt sich jeweils um transzendente Offenbarungen. In der Regel nutzen sie Interessierte zur Beantwortung von Zukunfts- und Entscheidungsfragen. Im Zuge der Digitalisierung lassen sich immer mehr Menschen die Karten legen. Online handelt es sich dabei um einen schnellen, unkomplizierten Vorgang, den jeder gemütlich von zu Hause aus zwischendurch erledigen kann. Es gibt sowohl gratis Orakel als auch kostenpflichtige Alternativen. Bei der ersten Variante erhält man meist nur einen kleinen Einblick. Wer Genaueres wissen und vor allem regelmäßig etwas über seine Zukunft erfahren möchte, kommt um Kosten nicht herum.
Wünschelruten
Auch Wünschelrutengeher gehören zu den Esoterikern. Ab und an trifft man auf einen Menschen im Wald, der konzentriert mit einem gegabelten Stock – heute auch mit einem Instrument aus gebogenem Draht – den Boden untersucht. Die Hilfsmittel sollen beispielsweise auf Erze, geologische Verwerfungen, Metalle und Wasseradern reagieren. Zwar gibt es Wünschelruten bereits seit dem Mittelalter, ihre Wirksamkeit ist jedoch wissenschaftlich nicht nachgewiesen. Die fachliche Bezeichnung für die Lehre der angeblichen Strahlungswirkung auf Organismen lautet Radiästhesie. Wünschelruten kommen zudem in Schlafzimmern und weiteren Wohnräumen zum Einsatz, um unterirdische Wasseradern oder heilende Strahlenquellen zu entdecken.
Channeling
Eine beliebte esoterische Version in Gruppenform ist Channeling. Laut ihren Anhängern sind manche Personen in der Lage, „als Gefäß für zahlreiche übernatürliche Wesen zu dienen“. Am häufigsten wird versucht, zu Verstorbenen Kontakt aufzunehmen. Aber auch Engel, Geister, Außerirdische, Tiere und Gottheiten zählen zu den angerufenen Erscheinungen. Die leitenden Esoteriker erhalten spirituelle Botschaften der gedanklich Angesprochenen und geben diese an die Teilnehmer weiter. In den meisten Fällen sitzen mehrere Menschen Hand in Hand in einem Kreis zusammen. Die Verbindung zu anderen Dimensionen wird durch das sogenannte Channel-Medium hergestellt. Es versetzt sich in Trance, empfängt feinstoffliche Informationen und formuliert diese für die Mitwirkenden in eine verständliche Sprache um.
Reiki
Die Reiki Lehre, die gleichfalls zu den spirituell-esoterischen Verfahren gehört, beruht auf der universellen Lebensenergie. Sie stammt aus Japan und ist dort in Form der Ki-Bewegung bekannt. Während „Rei“ für die Seele steht, bezeichnet „ki“ die Lebensenergie. Diese wird durch das Auflegen von Händen auf den Körper von Mensch oder auch Tier übertragen. Reiki soll die Selbstheilungskräfte aktivieren. Auch, wenn das Verfahren wissenschaftlich nicht belegt ist, wird es zum Beispiel in einem Berliner Krankenhaus angewendet. Bei einer Ganzkörperbehandlung legt sich der Klient angezogen auf eine Liege. Er wird an verschiedenen Stellen mit der Hand berührt, wodurch sich die Energie des Behandelnden auf ihn überträgt. Kunden sprechen von einem angenehmen Wärme- und Entspannungsgefühl.
Karma
Beliebt und weit verbreitet ist auch das Gesetz des Karma. Demnach sind alle Handlungen unseres Körpers, der Rede und des Geistes die Ursache unserer jeweiligen Erlebnisse und deren Auswirkungen. Es soll Menschen helfen, die eigene Lebensqualität zu verbessern. Karma wird in einer bestimmten Meditationsform angewandt. Das Gesetz besagt, dass alles, was man jetzt tut, die Ursache für eine zukünftige Wirkung ist. Und dass alles, was einem jetzt geschieht, die Wirkung einer früheren Ursache ist. Daraus wird gefolgert: Alles hat eine Konsequenz, die auf uns zurückfällt. Alles, was uns geschieht, haben wir irgendwann selbst verursacht. Die Verinnerlichung dieser Erkenntnisse führt zur Ermutigung, positiver zu leben und zu handeln.