Nicht selten wollen Raucher sich das Rauchen abgewöhnen, doch die Umsetzung fällt vielen schwer. Die Gründe dafür sind nicht nur der Suchtfaktor, sondern die Gewohnheiten und Emotionen, die mit dem Rauchen verknüpft werden. Hypnose soll helfen, diesen Zustand aufzulösen und Rauchern ein zigarettenfreies Leben ermöglichen.
Rauchentwöhnung durch Hypnose – geht das?
Darauf können wir mit einem klaren „Ja“ antworten. Aber alles der Reihe nach. Für einen Raucher ist die Zigarette oftmals mehr Genussmittel als reine Sucht. Ob zum Kaffee, zum Feierabend oder zur Entspannung allgemein. Der Suchtfaktor lässt sich jedoch nicht weg ignorieren. Wir sparen uns aber den Part, in dem wir all die negativen Effekte des Rauchens aufzählen. Jeder Raucher kennt sie, das hält jedoch nur selten vom Rauchen ab. Außerdem bewirkt ein erhobener Zeigefinger eher den gegenteiligen Effekt, er hilft nicht, sondern stresst. Also weg vom Problem und hin zur Lösung – darauf wollen wir uns konzentrieren!
Hypnose ist kein Hokuspokus, sondern in Deutschland wissenschaftlich fundiert und eine anerkannte, medizinische Therapie. Viele Krankenkassen übernehmen sogar die Kosten oder zumindest einen Teil der Kosten für Rauchentwöhnung mittels Hypnose.
Geeignet ist diese Therapieform wirklich für jeden, auch für die Skeptiker.
Was muss ich machen, wenn ich Hypnose in Erwägung ziehe?
Der erste Schritt ist, sich einen Hypnotiseur in der Nähe zu suchen. Viele bieten kostenlos ein telefonisches Vorabgespräch an. Dabei kannst du dir schon einmal einen Eindruck machen, ob du mit deinem Hypnosetherapeuten auf einer Wellenlänge bist, denn ein Vertrauensverhältnis ist für die Hypnose unerlässlich.
Ein seriöser Therapeut wird dir nicht versprechen, dass du nach einer Sitzung komplett rauchfrei bist, sondern erklären, dass es mindestens zwei, besser drei Sitzungen braucht. Achte auch darauf, ob dein Therapeut eine Lizenz zur Tabakentwöhnung vorweisen kann.
Wie genau läuft meine Hypnosetherapie ab?
Das Vorabgespräch ist unerlässlich. Du wirst also nicht in die Praxis hineingehen und es dir sofort auf der Liege gemütlich machen. Dein Therapeut möchte individuell auf deine Bedürfnisse und deine Muster eingehen und das funktioniert nur mit einem vertrauensvollen Vorgespräch. Außerdem gibt es dir die Möglichkeit, noch einmal hinzufühlen, ob du dich mit deinem Therapeuten auch wohlfühlst.
Sinn des Gespräches ist aber vor allem, deine Gewohnheiten in Bezug auf das Rauchen herauszufinden. Gerade beim Rauchen ist es nicht nur die Nikotinsucht, sondern viel mehr die Gewohnheiten, die hinter dem Griff zur Zigarette stehen. Das kann Entspannung sein, innerhalb eines kreativen Prozesses oder auch kleine Momente wie „die Kippe zum Kaffee“.
Was macht der Therapeut mit all diesen Informationen?
Wie wir nun wissen, ist fast jede Zigarette an eine Gewohnheit oder an ein kleines Ritual gebunden. Der Fokus liegt also darauf, diese Gewohnheiten herauszufinden, um später den allgemeinen Drang zum Rauchen zu mindern und sinnvolle sowie hilfreiche Alternativen für die kleinen Rituale und Gewohnheiten aufzuzeigen.
Das Rauchen wird vom Therapeuten nicht schlecht geredet, denn das kann für inneren Widerstand sorgen und damit genau den gegenteiligen Effekt haben. Dein Therapeut wird herausfinden, welchen Dingen du in deinem Leben besonders großen Wert beimisst. Das kann Familie sein, aber auch persönliche Leidenschaften wie Gartenarbeit, Lesen, Stricken oder Handwerkeln. Dinge, die du genießt und liebst und die nicht an Zigaretten gebunden sind.
Was passiert während der Hypnose?
Du wirst nicht in einen Schlaf versetzt, wie allgemein behauptet wird, sondern in eine Trance. Das klingt dir etwas zu hochtrabend? Eine Trance ist nichts anderes, als ein Zustand tiefer Entspannung. Dieser Zustand wird mithilfe von Worten herbeigeführt, mit denen der Hypnosetherapeut dich in diesen Dämmerzustand führt.
Sobald dein Körper diese tiefenentspannte Phase erreicht, wird der Verstand auf stumm gestellt und dein Unterbewusstsein zugänglich gemacht. Positive Emotionen, die mit dem Rauchen verknüpft sind, können nun besser aufgelöst und mit anderen positiven Alternativen ersetzt werden.
Ziel ist, das Suchtmuster aufzulösen und es dir leichter zu machen, dem Drang nach einer Zigarette zu widerstehen.
Dein aktives Handeln ist gefordert
Hypnosetherapie ist ein passives Mittel, um dir bei der Entwöhnung zu helfen. Dein aktives Handeln ist natürlich genauso gefordert. Dafür wird dein Therapeut dir Übungen und Kniffe mitgeben, die du in deinen Alltag integrieren kannst. Außerdem bekommst du Rückfallstrategien an die Hand, die dir in besonders schwierigen Momenten helfen können.
Betrachte deinen Weg ins rauchfreie Leben nicht als Zwang, sondern als enorme Bereicherung. Du schaffst das!